Brauchen wir überhaupt noch neue Gebäude?




Jasna Moritz (kadawittfeldarchitektur)

In dieser Folge spricht Host Martin Pauli mit  Jasna Moritz von kadawittfeldarchitektur über die Zukunft des Bauens. Sie diskutieren, warum nachhaltige Architektur mehr ist als nur die Reduktion von CO₂-Emissionen und weshalb ein ganzheitlicher Ansatz notwendig ist. Besonders im Fokus: das zirkuläre Bauen. Statt ständig neu zu bauen, brauchen wir einen bewussteren Umgang mit bestehenden Gebäuden, Materialien und Ressourcen. Wie können wir Gebäude so gestalten, dass sie flexibel, rückbaubar und wiederverwendbar sind? Welche Rolle spielen dabei soziale und funktionale Aspekte? Und warum sind Ehrlichkeit und ein dialogischer Planungsprozess essentiell für nachhaltige Lösungen? Ein vielschichtiges Gespräch über die Herausforderungen und Chancen der Bauwende.



Kapitel

(00:00:59) Einführung und Grundlagen des zukunftsfähigen Bauens

(00:10:00) Transformation und Verantwortung in der Architektur 

00:19:45) Nachhaltigkeit und CO2-Herausforderungen

(00:24:28) Arbeitskultur und Motivation 

(00:29:30) Transparenz & Dialog 

Takeaways

Die Transformation des Bauens erfordert einen ganzheitlichen Ansatz

Architektur muss Nachhaltigkeit nicht als isolierte Metrik, sondern als vielschichtigen Abwägungsprozess verstehen. Es geht darum, über CO₂-Äquivalente hinauszudenken und eine ganzheitliche Bewertung vorzunehmen: Welche Ressourcen werden wirklich benötigt? Wie können Gebäude intelligent und nachhaltig gestaltet werden? Neben den Umweltwirkungen spielen auch der soziale Kontext, die Flächeneffizienz und die Nutzungsqualität eine entscheidende Rolle.

Ehrlichkeit und dialogisches Arbeiten sind zentrale Kompetenzen

Moderne Architektur erfordert den Mut, Unsicherheiten zuzulassen und gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen zu entwickeln. Nicht perfekte Antworten sind gefragt, sondern ein offener, transparenter Prozess. Die Fähigkeit, Komplexität zu moderieren, Kompromisse zu finden und schrittweise Verbesserungen zu realisieren, wird wichtiger als der Anspruch auf sofortige Perfektion.

Der Umgang mit Bestand wird zur zentralen Herausforderung

Die Zukunft des Bauens liegt nicht im Neubau, sondern in der kreativen Transformation bestehender Gebäude. Es gilt, Potenziale zu erkennen, Räume neu zu denken und flexible Nutzungskonzepte zu entwickeln. Statt starrer Raumprogramme sind improvisierende, kontextbewusste Lösungen gefragt – mit dem Ziel, den tatsächlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Gast:
Jasna Moritz | Architektin, Partnerin und Mitglied der Geschäftsleitung bei kadawittfeldarchitektur in Aachen

Host:
Martin Pauli | Director & Global Leader Circular Economy Services bei Arup