L’Art d’habiter / Die Kunst des Wohnens

Im Kaiser-Wilhelm-Museum werden Charlotte Perriands frühe Entwürfe und Gestaltungsprozesse in den Mittelpunkt gestellt. Neben seltenen Möbeln, Archivdokumenten, Fotografien und Filmmaterial ermöglichen begehbare Raumrekonstruktionen einen lebendigen Einblick in ihre experimentelle Arbeitsweise ab den 1920er Jahren.

Im Haus Lange liegt der Schwerpunkt auf Perriands Leitidee der „Synthese der Künste“. Hier werden ihre Aufenthalte in Japan, Indochina und Brasilien thematisiert und damit die transkulturellen Impulse, die sie in Innenräume, Möbel und Raumkonzepte einfließen ließ. Ebenso im Fokus: ihre Kooperationen mit Künstlern wie Fernand Léger oder Isamu Noguchi.

Eine andere Sichtweise auf Perriands Wirkung öffnet das Haus Esters. Ausgewählte Objekte aus der Designsammlung der Kunstmuseen Krefeld verbinden ihre Ideen mit zeitgenössischen Positionen. Hier wird die Bedeutung ihrer Prinzipien für heutige Debatten, etwa zu Nachhaltigkeit, Diversität und Innovation sichtbar.

Perriands Werk erstreckt sich über fast 70 Jahre, von funktionalen Möbeln bis hin zur Planung einer ganzen Skisiedlung. Ihre Grundprinzipien sind bis heute von großer Relevanz: die enge Verbindung von Gestaltung und Gesellschaft, ein bewusster Umgang mit Materialien sowie der stetige Dialog mit Umwelt und Kultur. Diese Haltung inspiriert nach wie vor Designer*innen, Architekt*innen und Denker*innen weltweit.

In Krefeld erwartet die Besucher*innen somit nicht nur eine historische Würdigung, sondern auch ein lebendiges Forum für Fragen zur Zukunft des Wohnens. Durch interaktive Vermittlungsprogramme, Rauminstallationen und Medienangebote wird Perriands Denken unmittelbar erlebbar. Kuratiert wird die Ausstellung von Katia Baudin und Waleria Dorogova.