Welche Rolle spielt experimentelles Design als Innovationstreiber?

01:21 – Miriam Johnston: Biophilic Colours & Flavobakterien
07:07 – Johannes Voelchert: Auswahl als Spotlight-Projekt & Rolle von Prozessdesign
13:35 – Erfahrungen an der Burg Giebichenstein 
15:51 – On Shoes: Vom Bachelorprojekt zum Innovationsprozess
22:17 –  Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Fördermöglichkeiten
25:17 – Zukunftspotenzial experimentellen Designs

Der Podcast ist auf Englisch.

Design im Labor: Biophilic Colours
Miriam Johnston erforscht strukturelle Farben, die durch das Wachstum von Flavobakterien entstehen. Mit 3D-gedruckten Biotubes schafft sie Habitate, in denen die Mikroorganismen irideszierende Farbenspiele erzeugen. Ihr Ansatz zeigt, wie Designer*innen als gleichwertige Kollaborationspartner in wissenschaftliche Forschungsprozesse eingebunden werden können.

Vom Experiment zur Skalierung: LightSpray bei On
Johannes Voelchert entwickelte im Studium ein Verfahren, bei dem das Obermaterial eines Schuhs direkt auf die Sohle gesprüht wird. Bei On wird diese Technologie seit Jahren weiterentwickelt – mit der Herausforderung, sie in industrielle Maßstäbe zu übertragen. Seine Arbeit zeigt, wie experimentelles Design in der Industrie realen Impact entfalten kann, wenn Beharrlichkeit und iterative Problemlösung zusammentreffen.

Interdisziplinarität als Schlüssel
Beide Gesprächspartner betonen die Rolle von Designer*innen als Brückenbauer zwischen Disziplinen. Ob in der Biotechnologie, Materialforschung oder Fertigungsinnovation – entscheidend ist die Fähigkeit, Wissen zu verknüpfen, neue Perspektiven einzubringen und komplexe Ideen in eine Form zu übersetzen, die anschlussfähig für Wissenschaft, Unternehmen und Gesellschaft ist.