
Architektur-Ikone Frank Gehry ist gestorben
International breite Aufmerksamkeit erhielt Gehry durch das 1997 eröffnete Guggenheim Museum in Bilbao, dessen charakteristische, titanverkleidete Formen die Stadt weltberühmt machten und maßgeblich zu ihrer kulturellen und touristischen Belebung beitrugen. Der Begriff Bilbao-Effekt wird seitdem verwendet, um die städtebaulichen und wirtschaftlichen Impulse zu beschreiben, die von diesem Museumsbau ausgingen. Bereits 1989 hatte Gehry mit dem Vitra Design Museum in Weil am Rhein ein Werk realisiert, das zu seinen frühesten und bedeutenden Projekten in Europa zählt. Das Gebäude, gebaut aus geometrischen Volumen und geschwungenen Elementen, wird in der Fachliteratur häufig als exemplarisch für Gehrys experimentelle Phase der späten 1980er Jahre beschrieben und markierte seine erste Bautätigkeit auf dem europäischen Kontinent.
„Als das Vitra Design Museum 1989 eröffnete, wirkte es, als sei ein UFO auf dem grünen Rasen einer deutschen Vorstadt gelandet. Es war Gehrys erstes Gebäude in Europa und eine architektonische Sensation. Über Nacht machte es unser Museum weltweit bekannt, obwohl wir damals nur ein kleines Team und eine kleine Sammlung hatten.“
Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums


Zu seinen weiteren prominenten Arbeiten gehören die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, das Dancing House in Prag sowie die Fondation Louis Vuitton in Paris. Diese Gebäude fanden international Beachtung und werden regelmäßig in architekturwissenschaftlichen Publikationen besprochen. Frank Gehry wurde 1929 in Toronto als Frank Owen Goldberg geboren. Er wuchs in Kanada auf und siedelte später in die Vereinigten Staaten über, wo er Architektur studierte und 1962 ein eigenes Büro gründete. Seine Arbeitsweise war geprägt von der Auseinandersetzung mit Materialität, Form und räumlicher Dynamik. Viele seiner Entwürfe zeichnen sich durch unkonventionelle Strukturen und komplexe Konstruktionen aus, die in Zusammenarbeit mit Ingenieurteams entwickelt wurden. Gehry war bis ins hohe Alter beruflich aktiv und an zahlreichen Projekten beteiligt. Er erhielt im Verlauf seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1989 den Pritzker-Preis, eine der weltweit renommiertesten Ehrungen für Architektur. Mit seinem Tod verliert die internationale Architekturwelt eine prägende Persönlichkeit. Seine Gebäude bleiben als sichtbare Zeugnisse seines umfangreichen Werks bestehen und wirken in Forschung, Debatte und Praxis weiterhin fort.








