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Museum of the Future: 17 Experimente erforschen, wie Digitalisierung und KI das Erleben von Objekten vertiefen, erweitern und zugänglich machen Video: © ZHdK
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Museum of the Future – 17 digitale Experimente

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Was bedeutet der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für das Museum der Zukunft? Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt noch bis zum 1. Februar 2026 mit „Museum of the Future – 17 digitale Experimente”, wie digitale Technologien Sammlungsobjekte neu erfahrbar machen.

Viele Sammlungsobjekte lassen sich im Museumsbetrieb aus konservatorischen Gründen nur eingeschränkt zeigen. Die Ausstellung „Museum of the Future” des Museum für Gestaltung Zürich versteht diese Grenze als Gestaltungsaufgabe und verwandelt den Ausstellungsraum in ein Zukunftslabor: In 17 Experimenten wird erforscht, wie Digitalisierung und KI das Erleben von Objekten vertiefen, erweitern und zugänglich machen. Das Spektrum reicht von interaktiven Setups bis zu datenbasierten Visualisierungen; im Fokus steht die Frage, wie Vermittlung und Bewahrung neu austariert werden können.

Digitale Nähe zu fragilen Originalen

Der Rundgang beginnt mit KI-getriebenen Projekten. „TRUSTAI“ spiegelt das Gegenüber, tastet Identität ab und verschiebt die Grenze zwischen Mensch und Maschine. Parallel zeigen Fallstudien das Forschungspotenzial von KI: verkohlte Schriftrollen aus Herculaneum und Briefe des Reformators Heinrich Bullinger werden lesbar – begleitet von einem spielerischen Blick auf Bildgeneratoren samt Prompt-Battles. Ein Höhepunkt ist das digitale Panorama der Schlacht bei Murten. Die am EPFL Laboratory for Experimental Museology entwickelte Rekonstruktion umfasst 1,6 Billionen Pixel – das derzeit größte digitale Bild weltweit – und macht selbst kleinste Details des 360-Grad-Gemäldes interaktiv erfahrbar. Die Ausstellung testet zudem, was Reproduktion leisten kann. Nicht reisefähige Exponate erscheinen als „digitale Avatare“ im Raum – so lädt „Double Truth II“ zur Betrachtung indischer Großskulpturen aus allen Perspektiven ein. Anhand von Bronzen aus Benin wird untersucht, wie hochwertige Reproduktionen mit unterschiedlichen Verfahren entstehen. Eine virtuelle Rekonstruktion des nie realisierten Betonentwurfs für den Pavillon Le Corbusier erlaubt einen Flug durchs Gebäude; am anderen Ende des Maßstabs eröffnen immersive Mikroskopien neue Sichtweisen auf winzige Insekten.

Schlüsselobjekte der Sammlung: Die empfindlichen Marionetten von Sophie Taeuber-Arp, „tanzen“ als digitale Zwillinge und reagieren auf die Bewegungen des Publikums; Studierende der ZHdK erweitern das Erlebnis mit künstlerischen Rekonstruktionen und einem Kurzfilm. Im Dialograum treten Besucher*innen schließlich mit den Stockpuppen Fred Schneckenburgers in ein Gespräch: Ein hinterlegtes Large Language Model verleiht den Figuren eine Stimme. Die Schau ist Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojekts der Zürcher Digitalisierungsinitiative DIZH mit Partnern wie dem Laboratory for Experimental Museology (eM+) an der EPFL Lausanne, der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), dem Naturhistorischen Museum Zürich, der Universität und der ETH Zürich. Internationalen Input bringt eine Kooperation mit Swissnex, bei der sechs Designerinnen und Künstlerinnen aus Brasilien, China, Indien, Japan, Südafrika und den USA neue Zugriffe auf die Sammlung entwickeln.

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